Daniel F Gudbjartsson, Agnar Helgason, Hakon Jonsson, Olafur T Magnusson, Pall Melsted. Gudmundur L Norddahl, Jona Saemundsdottir, Asgeir Sigurdsson, Patrick Sulem, Arna B Agustsdottir, Berglind Eiriksdottir, Run Fridriksdottir, Elisabet E. Gardarsdottir, Gudmundur Georgsson, Olafia S. Gretarsdottir, Kjartan R. Gudmundsson, Thora R. Gunnarsdottir, Arnaldur Gylfason, Hilma Holm, Brynjar O. Jensson, Aslaug Jonasdottir, Frosti Jonsson, Kamilla S. Josefsdottir, Thordur Kristjansson, Droplaug N Magnusdottir, Louise le Roux, Gudrun Sigmundsdottir, Gardar Sveinbjornsson, Kristin E Sveinsdottir, Maney Sveinsdottir, Emil A Thorarensen, Bjarni Thorbjornsson, Arthur Löve, Gisli Masson, Ingileif Jonsdottir, Alma D Möller, Thorolfur Gudnason, Karl G Kristinsson, Unnur Thorsteinsdottir, Kari Stefansson
Abstrakt
Hintergrund: Während der aktuellen weltweiten Pandemie wurde die Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19) erstmals Ende Februar in Island diagnostiziert. Die Daten darüber, wie SARS-CoV-2, das Virus, das Covid-19 verursacht, in eine Bevölkerung eindringt und sich dort ausbreitet, sind jedoch begrenzt.
Methoden: Wir testeten gezielt in Island lebende Personen mit hohem Infektionsrisiko (hauptsächlich diejenigen, die symptomatisch waren, kürzlich in Hochrisikoländer gereist waren oder Kontakt mit infizierten Personen hatten). Wir führten auch ein Bevölkerungsscreening mit zwei Strategien durch: Senden einer offenen Einladung an 10.797 Personen und Versenden zufälliger Einladungen an 2.283 Personen. Wir haben SARS-CoV-2 aus 643 Proben sequenziert.
Ergebnisse: Bis zum 4. April hatten insgesamt 1221 von 9199 Personen (13,3 %), die für gezielte Tests rekrutiert wurden, positive Ergebnisse für eine Infektion mit SARS-CoV-2. Von den in der Allgemeinbevölkerung Getesteten wurden 87 (0,8 %) beim Open-Invitation-Screening und 13 (0,6 %) beim Random-Population-Screening positiv auf das Virus getestet. Insgesamt wurden 6 % der Bevölkerung gescreent. Die meisten Personen in der gezielt getesteten Gruppe, die zu Beginn der Studie positiv getestet wurden, waren kürzlich international gereist, im Gegensatz zu denen, die später in der Studie positiv getestet wurden. Bei Kindern unter 10 Jahren war die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses geringer als bei Personen ab 10 Jahren, mit Prozentsätzen von 6,7 % bzw. 13,7 % für gezielte Tests; Beim Bevölkerungsscreening hatte kein Kind unter 10 Jahren ein positives Ergebnis, verglichen mit 0,8 % der Kinder ab 10 Jahren. Weniger Frauen als Männer erhielten sowohl bei gezielten Tests (11,0 % vs. 16,7 %) als auch beim Bevölkerungsscreening (0,6 % vs. 0,9 %) positive Ergebnisse. Die Haplotypen der sequenzierten SARS-CoV-2-Viren waren vielfältig und veränderten sich im Laufe der Zeit. Der Prozentsatz der infizierten Teilnehmer, der durch Bevölkerungsscreening bestimmt wurde, blieb für die 20-tägige Dauer des Screenings stabil.
Schlussfolgerungen: In einer bevölkerungsbezogenen Studie in Island hatten Kinder unter 10 Jahren und Frauen eine geringere Inzidenz einer SARS-CoV-2-Infektion als Jugendliche oder Erwachsene und Männer. Der Anteil der durch Bevölkerungsscreening identifizierten infizierten Personen änderte sich während des Screeningzeitraums nicht wesentlich, was mit einer positiven Wirkung der Eindämmungsbemühungen vereinbar war.
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